Die CB 750 Four ist ein Motorrad des japanischen Herstellers Honda. Das erste Großserien-Motorrad mit Vierzylinder-Reihenmotor war weltweit ein großer Erfolg und wurde bis 1978 über 550.000 mal hergestellt. Der anfangs nur „Honda Four“ genannte Typ hat einen quer eingebauten Motor, Kettenantrieb und eine hydraulisch betätigte Scheibenbremse vorn.
Nachdem Honda 1966 alle fünf Klassen der (50/125/250/350/500 cm³) Motorrad-Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewonnen hatte, entschied man sich im Jahre 1967, mit 20 Mitarbeitern unter Projektleiter Yoshirou Harada und Motor-Konstrukteur Masaru Shirakura zur Entwicklung und Bau einer Maschine, die im Hochgeschwindigkeitssegment mit sicherer und bequemer Reisegeschwindigkeit eine neue Referenz setzen sollte. Im Februar 1968 startete man die Konstruktion des Motors. Der mitverantwortliche Designer war Hitoshi Ikeda.
Das blaue Vorserienmodell Dream CB 750 Four wurde erstmals am 25. Oktober 1968 auf der 15. Tokyo Motor Show der Öffentlichkeit präsentiert. Die erste Serienmaschine wurde im Januar 1969 auf dem ersten US-amerikanischen Händlertreffen in Las Vegas, Nevada, vorgestellt. Der Präsident von American Honda Motor Co., Kihachiro Kawashima, kündigte an, dieses Motorrad für 1495 US-Dollar zu verkaufen. Gebaut wurde das Modell ab dem Frühjahr 1969 in den Honda-Werken von Saitama (jetzt Wako Plant), Hamamatsu und später Suzuka. Das Serienmodell CB 750 Four K0 (Typcode 300) wurde ab der Mitte 1969 hauptsächlich in den USA und Japan verkauft. Es sollte 1666 US-Dollar oder 385.000 Yen kosten. Diese erste Version von 7414 Exemplaren ist heute unter dem Namen Sandguss-Modell bekannt und von Liebhabern sehr gesucht.
Im Frühjahr 1973 kostete die CB 750 in Deutschland 6.598 DM inklusive 11 % Umsatzsteuer, was heute ca. 11.159 Euro entspricht. Mitte 1975 kostete eine CB 750 F1 inkl. MwSt. 7.198 DM (10.743 Euro). 7.368 DM (10.554 Euro) war im Frühjahr 1976 der Preis inkl. MwSt. für die CB 750 K6.
Mit diesen Leistungsdaten war die Four das erste Motorrad, das jede BMW, Norton und Triumph hinter sich ließ. Das Fahrwerk wies allerdings deutliche Schwächen auf. Neu war die hydraulisch betätigte Scheibenbremse am Vorderrad.
Dieser Motorrad-Typ wurde in etlichen, immer wieder modellgepflegten Versionen fast zehn Jahre lang gebaut. Die Mechanik erwies sich, trotz vorher geäußerter Bedenken aus der Fachwelt, als sehr langlebig. Nicht selten erreichten die Motoren dieser ersten 750er Vierzylinder-Serie Laufleistungen von über 150.000 km. Auch das war ungewöhnlich; Motorradfahrer rechneten in jenen Jahren nach 30.000 oder 40.000 km mit gründlichen Motor-Überholungsarbeiten.
Auch eine Version mit einem Halbautomatikgetriebe (Hondamatic), einem zweistufigen Hydraulik-Drehmomentwandler, wurde von 1976 bis 1978 gebaut, die aber nicht so gut angenommen wurde. In den USA nannte sich diese Version CB-750 A (CB 750 A) und in Japan EARA (CB 750 A). Geschaltet wurde über den linken Fußschalthebel nach unten in N (Neutral), nach oben in die Fahrstufe L (Low), weiter nach oben für D (Drive).
Die 1970er Jahre waren auch die Zeit der Chopper-Umbauten, angeregt durch den Film Easy Rider von und mit Peter Fonda. Die Vorderradgabeln konnten nicht lang genug sein. Hersteller solcher Umbauten, auch auf Basis der CB750, war unter anderem die Firma AME.
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