Reisen mit dem Motorrad lässt die Verkrustungen und Verhärtungen der Seele abbröckeln.
Pit Pfaff
Die ersten Reisen nach Südfrankreich und Italien trampte ich. Dazu gehörte immer eine gute Portion Glück und das hatte ich meistens, doch kann ich mich auch an eine Riesentankstelle auf der Höhe von Lyon bei strömenden Regen und 24 Stunden warten, bis ich endlich wieder weiter kam. Ich dachte, das wars jetzt.
Auf der Rückreise von Kreta trampend und Fähre nahm mich in Chiasso an der Tanke ein Mann im Sportwagen mit und er fuhr trotz Schneeregens tapfer am Limit mit Elvis Presley aus den Boxen und guter Laune. Er war Direktor einer psychosomatischen Klinik und fuhr mich direkt bis vor meine Wohnung. Werde ich nie vergessen und bin dem Mann heute noch tief dankbar.
In den 90er Jahren startete mein Motorradbazillus sein Werk und auf eine Kreidler Florett, 50ccm, folgte eine Honda CB250K4, darauf die Four (CB 750 K2), XS 400 und schließlich die XS 1100 (2H9).
Es folgten Jahre per Backpacker in Südamerika, Cuba und lange in Indien und dabei vor allem Goa und Kerala.
Nach der Restaurierung meiner CB250K4 sollte mich die erste Reise nach Great Britain führen und über einen ernsten Motorschaden in Oxford traf ich Dennis und da begann eine Lebensgeschichte der besonderen Art.
Dennis war damals 53 und ich 23 und wir sollten uns die nächsten 27 Jahre beleiten.